- 23. Juli 2021
- von
- Björn Kecker
„Keine Arme keine Kekse“ oder wer keine Chancen hat kann auc
Stell Dir vor Du verlierst ein Spiel und am Ende sagen alle das es eine super Leistung war und man keine großen Fehler gemacht hat. Genauso so ein Spiel hatten wir heute gegen die SG Karlsfeld / Ludwigsfeld.
Sah es zum Moment des Treffpunkts noch danach aus, dass wir gerade auch von der Bank aus dem Vollen schöpfen können, sah das vor dem Anpfiff auf einmal ganz anders aus. Beim Einschießen hat Baumi anscheinend zu genau gezielt und Marc zu viel Gas gegeben, jedenfalls war das Ergebnis, dass Marc kurzfristig ausgefallen ist. Somit war die geplante Aufstellung schon vor dem Anpfiff nicht mehr umsetzbar und Didi musste kurzfristig statt als Feldspieler als Torwart einspringen. Wäre das nicht schon genug des „Guten“ gewesen, verletzte sich Erwin bereits nach wenigen Minuten und musste nachdem er noch mit den letzten Kräften zwei Bälle in der Defensive geklärt hat, in der siebten Minute ausgewechselt werden. Am Aufwärmprogramm hat es sicher nicht gelegen, da das sogar unserem Gegner aufgefallen ist und er direkt die Frage stellte, ob unsere Spieler denn wüssten das es ein AH Spiel ist.
Die beiden kurzfristigen Umstellungen hatten aber nicht wie vielleicht vermutet zu großer Unsicherheit in der Mannschaft geführt. Ganz im Gegenteil, wir standen von der ersten Minute sehr konzentriert und haben kaum Chancen zugelassen.
Die ersten Chancen, die Karlsfeld hatte, waren dann auch erst in den Minuten 12 und 13 nach Freistößen aus dem Halbfeld, sie brachten aber keine große Gefahr vor Didi´s Tor. Mehr Gefahr brachten da eher die relativ vielen Fouls durch die Karlsfelder-Spieler, die jeden unserer schnellen Angriffsversuche direkt mit taktischen Fouls zu unterbinden wussten. So war es auch wenig überraschend, dass nach 18 Minuten bereits die Spieler Antonio und Pasquale Lombardi mit Gelb verwarnt waren.
In der 20. Minuten hat es Maxi dann aber doch einmal über die linke Seite geschafft sich an den Gegenspielern bis zur Grundlinie vorzuarbeiten, kam aber leider im letzten Moment aus dem Tritt und konnte somit nicht mehr kontrolliert abschließen. Somit stand es weiter null zu null.
So blieb es auch bis zur Halbzeit, denn auch die (Halb)Chancen von Aymen, Seppo und einem Freistoß von Korbi waren alles andere als wirklich gefährlich vor dem Tor der Karlsfelder.
Unterm Strich muß man sagen, dass die Karlsfelder vielleicht mehr vom Spiel hatten aber auch nicht zwingendere Torchancen herausspielen konnten. Somit ging es ausgeglichen mit einem unentschieden in die Halbzeit.
Nach der Halbzeit ging es dann auch direkt wie in der ersten Hälfte weiter, das Spiel fand vor allem zwischen den 16 Meterräumen statt und wirklich hochkarätige Torchancen waren Fehlanzeige. Die ersten Momente im gegnerischen Strafrum hatten dann aber wir nach einer Ecke in der 47 Minute, aber auch hier musste der Torwart nicht wirklich eingreifen. In der 52. Minute hatten wir dann auch eine negative Premiere in dieser Saison. Aymen hat die erste gelbe Karte der Saison für unsere Mannschaft bekommen. Dafür das es bereits das dritte Saisonspiel war und unsere Gegner bis zu diesem Zeitpunkt in allen Spielen bereits sieben gelbe Karten hatten, zeigt es wie fair wir unsere Spiele bestreiten.
Bedauerlicherweise hatte der Schiedsrichter heute nicht seinen besten Tag und brachte durch seine Entscheidungen sehr viel Unruhe in das Spiel. Dazu ist zu betonen, dass die Entscheidungen auf beiden Seiten oft äußerst fragwürdig und oft wenig nachvollziehbar waren.
In der 56. Minute kam es dann auch zu einer Szene, in der wir davon ausgegangen waren, das er gesehen haben muss, dass der Ball bereits die Außenlinie auf unserer linken Abwehrseite überquert hatte. Aber weit gefehlt, er unternahm nichts und ließ die Aktion zu unserer großen Überraschung weiterlaufen, einige unserer Spieler hatten da bereits abgeschaltet und fest mit einem Einwurf gerechnet. So setzten sich aber die Karlsfelder bis zur Grundlinie durch und konnten den Ball quer vor das Tor spielen. Den ersten Abschluss konnte Didi noch sehr gut abwehren, bei dem Nachschub hatte er dann jedoch keine Chance mehr und somit stand es nach einer mehr als fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung 0:1. In solchen Szenen wird einem wieder bewußt wie wichtig Linienrichter in einem Spiel wären aber wo sollen die herkommen.
Die erste Chance hält Didi noch super....
beim Nachschuß hat er keine Chance mehr
Wir steckten nicht auf und versuchten weiter den Ball ins gegnerische Tor zu bugsieren. Erst hatte der Eingewechselte Nitti eine sehr gute Kopfballchance und dann hatte Seppo eine sehr gute Chance zum Ausgleich, die aber leider vom Schiedsrichter wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurück gepfiffen wurde. Es sah eher danach aus, dass der Außenverteidiger das Abseits aufgehoben hatte, der Schiedsrichter hat aber augenscheinlich den „Libero“ als Orientierungspunkt gewählt und auch hier vermeintlich eine Fehlentscheidung getroffen. Die gelbe Karte für Meckern konnte Seppo eher verschmerzen als das nicht gegebene Tor, einfach eine sehr unglückliche Situation. Hatte ich eigentlich schon erwähnt wie wichtig Linienrichter beim Fußball sind.
Leider machten uns die Schiedsrichterentscheidungen immer mehr zu schaffen und die Stimmung schaukelte sich immer weiter auf. Auch die anwesenden Zuschauer äußersten Ihren Unmut immer lautstarker, da die Entscheidungen zum Teil wirklich nicht mehr nachzuvollziehen waren. So sammelten wir nun auch eine weitere gelbe Karte durch Korbi für ein eher harmloses taktisches Foul im Mittelfeld in der 63. Minute.
In der 68. Minute haben die Karlsfelder dann fast die Unruhe ausnutzen können als sie aus einer abseitsverdächtigen Position auf der rechten Seite wieder den Ball quer vors Tor gespielt haben, der mitgelaufene Spieler den Ball aber nur noch am Tor vorbei schießen konnte. Da hatten wir wirklich Glück gahabt, dass sie diesen Ball nicht gescheit zu ende gespielt haben, das war eine der wenigen 100%igen Chancen des Spiels. Im direkten Gegenzug hatten wir dann aber auch wieder eine Möglichkeit zum Torabschluss zu kommen, nur leider fehlte ein Stück weit die Kraft als Basti in der 69. Minuten versucht hatte mit links aus der Entfernung zu schießen.
In der 73. Minuten kam es dann zur spielentscheidenen Szene als Korbi erneut für ein eher harmloseres Foul die Gelb-Rote Karte bekommen hat. Hätte der Schiedsrichter den Maßstab in jeder Szene so angesetzt wie in dieser Szene, wären die Karlsfelder sicher nicht mehr mit elf Spielern auf dem Platz gewesen. Diese Entscheidung brachte die Stimmung gerade auch hinter der Bande zum brodeln wodurch sich der Schiedsrichter auch noch genötigt sah einen Zuschauer der Anlage zu verweisen. Wie bereits geschrieben hat er leider wenig zur Spielberuhigung beigetragen. In der 81. Minute bekam auch noch ein Spieler von Karlsfeld eine weitere gelbe Karte.
Wir gaben wie gegen Türk Dachau nicht auf und liefen auch in Unterzahl weiterhin an um zumindest einen Punkt in Weichs zu behalten. Leider war das Glück heute jedoch nicht auf unserer Seite und so vergab Maxi in der 83. Minute die größte Chance des Spiels für unser Team. Nach einem starken Pass von Basti hat Maxi aus halblinker Position den direkten Abschluss gesucht und knapp am Tor vorbei geschossen. Im Nachhinein sind wir alle immer schlauer und er hätte vielleicht den Ball eher noch mitnehmen sollen. Es sollte heute einfach nicht sein.
Und so kam es wie es kommen musste als Michele Lombardi in der ersten Minute der Nachspielzeit die Lücken der aufgerückten Abwehr ausnutze und auch den hochstehenden Didi mit einem sehenswerten Lupfer aus guten 25 Metern überspielte und zum 0:2 Endstand traf.
Das Robert in der zweiten Minute der Nachspielzeit dann noch für das „Ballwegschießen“ (der Ball lag danach 1,5 Meter vom Ursprung entfern) die gelbe Karte bekommen hat, war bezeichnend für das heutige Spiel. Glück hat er wie die anderen „Sünder“ auf jeden Fall, dass der Strafenkatalog immer noch nicht vom Mannschaftsrat verabschiedet wurde, sonst wäre es sicher teuer geworden.
Unterm Strich hätte das Spiel gerade aufgrund der wenigen hochklassigen Torchancen auf beiden Seiten auch unentschieden ausgehen können. Wir haben uns jedenfalls nichts vorzuwerfen, standen wir doch wesentlich kompakter als in den ersten beiden Spielen.
Das der Schiedsrichter heute eine so prominente Stellung in dem Bericht eingenommen hat, ist auch ausdrücklich nicht böse gemeint. Er kann ohne Linienrichter einfach nicht jede Situation zu 100% überblicken und tauschen möchten sicher die wenigsten mit ihm. Schön und gerade das ist doch ein wichtiger Punkt gerade bei AH Spielen, dass nach dem Spielen große Teile beider Mannschaften und der Schiedsrichter noch zusammen standen und die einzelnen Szenen aus ihren Blickwinkeln mit einem Kaltgetränk diskutierten.
Den Schwung aus den ersten gemeinsamen Spielen als Spielgemeinschaft mit Indersdorf nehmen wir jetzt mit in die Sommerpause und hoffen dass das Glück ein wenig mehr auf unserer Seite wechselt um noch den einen oder anderen Sieg einzufahren. Aber vorher heißt es erst einmal die Verletzungen auszukurieren und die Fitness für die ausstehenden fünf Spiel zu steigern, um für mehr Torgefahr vor dem gegnerischen Tor sorgen zu können. Denn wer Chancen hat kann auch Tore schießen oder eben wer Arme hat kann auch Kekse essen, in diesem Sinne eine schöne Sommerpause.