- 20. Dezember 2024
- von
- Robert Gruber
Interview mit D-Jugend-Trainer Tobias Knechtel
Unser D-Jugend-Trainer Tobias Knechtel wurde für das aktuelle Weichser Gemeindeblatt zum Thema Ehrenamt interviewt.
Vor ungefähr 10 Jahren ist der gebürtige Rostocker Tobi Knechtl (34 Jahre) nach Weichs gezogen. Seitdem ist er sowohl als Spieler als auch als ehrenamtlicher Jugendtrainer beim SV Weichs aktiv. Wir haben mit ihm über sein Ehrenamt gesprochen:
Tobi, wieso hat es Dich eigentlich nach Weichs verschlagen?
Das Ganze ist irgendwie einer Schnapsidee geschuldet. Mein Rostocker Freund aus Jugend-Tagen, Robert Boettcher, der schon ein paar Jahre länger als ich in Bayern lebt, war auf Weihnachtsbesuch in seiner Heimat Rostock und wir trafen uns auf ein paar Bier. Als ich ihm erzählte, dass ich bei meinem Betrieb gekündigt wurde, meinte er, ich soll doch mit ihm nach Bayern kommen, sein Arbeitgeber würde mich bestimmt einstellen, weil dort aktuell freie Stellen sind. Kurze Zeit später war ich auch schon in Bayern, wurde dort angestellt und hatte mit Robert eine Wohngemeinschaft in Tandern, ehe ich kurz darauf nach Weichs zog. Robert hat es nach ein paar Trainerstationen im Landkreis nun auch wieder zum SV Weichs gezogen. Er trainiert seit Sommer unsere erste Herrenmannschaft.
Seit wann hast Du Dich dann im Fußball-Jugendbereich engagiert?
Relativ schnell, nachdem ich in Weichs angefangen habe aktiv in der ersten Mannschaft zu spielen, habe ich Walter Wolf (damaliger Jugendleiter) angesprochen, ob ich nicht eine Jugend übernehmen könnte. Ich war auch zu meiner Rostocker Zeit schon als Jugendtrainer tätig. Dies hat dann auch gleich geklappt. Und seitdem bin ich jetzt mit kurzen Pausen Jugendtrainer. Ich hatte von der E- bis A-Jugend schon fast alle Jahrgänge. Aktuell trainiere ich eine D-Jugend, in der auch der Sohn meiner Lebensgefährtin spielt. Zu meinem aktuellen Trainerteam gehört auch der Torhüter der Ersten, Fabian Langer, den ich vor einiger Zeit noch selbst in der A-Jugend trainiert habe.
Wie viele Spieler habt Ihr denn zu betreuen und wie viele Trainer unterstützen Dich?
Wir sind mit den Jahrgängen 2013 und 2014 etwas über 20 Spieler. Als Trainer sind wir mit Fabian Langer, Fabian Wagner und Daniel Clotaire aktuell zu viert. Somit ist eigentlich auch sichergestellt, dass immer mindestens zwei da sind. Das ist aber auch notwendig, da ich beruflich auch hin und wieder mal ein paar Tage auf Montage muss.
Ist Deine Trainertätigkeit denn sehr zeitaufwendig?
Ja, der Zeitaufwand ist nicht zu verschweigen. Man hat zweimal pro Woche Training, dazu kommt einmal am Wochenende ein Spiel. Natürlich brauchen die Trainings auch planen und vorbereiten. Außerdem gibt es Turniere im Sommer sowie Hallenturniere im Winter, welche eigentlich dann ganze Tage vereinnahmen. Aktuell planen wir einen gemeinsamen Team-Ausflug in ein Hallenbad als Weihnachtsfeier.
Was motiviert Dich persönlich für die Aufgabe als Jugendtrainer?
In erster Linie macht es mir natürlich auch selbst Spaß mit den Kindern zu trainieren. Auf diesem Weg kann ich auch mein Fußballwissen weitergeben. Ebenso ist mir aber auch wichtig, Werte zu vermitteln. Egal wie umkämpft Spiele sind, will ich den Kindern beibringen fair zu spielen und auch, dass der Handshake nach jedem Spiel mit dem Gegner dazu gehört. Ich lege auch großen Wert auf den Umgang untereinander im Team. Wenn man dann sieht, wie sich die Kinder fußballerisch aber auch menschlich weiterentwickeln, macht einen das schon etwas stolz.
Gab es ein Highlight während Deiner Zeit als Jugendtrainer?
Es gibt immer wieder besondere Momente, aber wenn ich etwas hervorheben müsste, war es der Einzug ins Landesfinale des Kaufland-Soccer-Cups im letzten Jahr. Das Turnier war mit Teams aus Nachwuchsleistungszentren von Würzburg und Heimstetten sehr hochrangig besetzt. Auch das ganze Rahmenprogramm war richtig cool aufgezogen. Und auf einmal waren wir als kleiner SV Weichs im Halbfinale. Dies mussten wir dann gewinnen um uns fürs Finalturnier zu qualifizieren. Tatsächlich haben wir dann im Elfmeterschießen gewonnen, das war sehr emotional. Einige Kinder haben sogar geweint vor Freude.
Hast Du es eigentlich bereut vor 10 Jahren nach Weichs gekommen zu sein?
Nein, keinesfalls. Weichs ist zu meiner neuen Heimat und Lebensmittelpunkt geworden. Ich habe hier einen großen Freundeskreis aufgebaut. Außerdem habe ich hier meine Familie gegründet. Katja und ich bekommen im April Nachwuchs, dann sind wir zu viert und wollen in Weichs bleiben.